Im Test: Helldivers

Hey du! Ja genau DU! Komm mal her! Willst du endlich dein armseliges Leben hinter Dir lassen (sowie Frau und Familie)? Du suchst nach einer Aufgabe in Deinem Leben? Du magst keine Käfer? Dann bist du genau richtig bei den Helldivers!

Wir, die Helldivers, sind Deine neue Familie, deine Freunde in Not (ab und zu) und du bekommst von uns ein schickes Outfit, das du für den Rest Deines Lebens tragen darfst. Was wir machen?

WIR BRINGEN FRIEDEN UND DEMOKRATIE AUF JEDEN NOCH SO FERNEN PLANETEN! … MIT … WAFFENGEWALT! – Wir zerquetschen jeden Alien, der nicht bei 3 in der Lavagrube landet. Zum Wohle der Menschheit auf „Super Earth“ und irgendwelchen Leuten, die sich mit den auf den fernen Planeten gefundenen Rohstoffen eine goldene Nase verdienen

OORAH!

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Helldivers scheint auf den ersten Blick wieder ein „gewöhnlicher“ TwinStick Shooter zu sein, allerdings steckt in dem Spiel mehr drin, als man vielleicht erwartet. Kernstück des Titels (getestet übrigens auf PS Vita und PS4, dank der praktischen CrossBuy Option) ist der phänomenal gute Koop-Modus, mittels dem man lokal mit Freunden, oder auch wahlweise via dem Interwebz mit wildfremden Leuten hitzige Kämpfe durchleben darf.

Wie schon Eingangs beschrieben, schlüpft man in die Rolle eines Soldaten der Helldivers, eine Elite-Einheit der „Friedensbringer“ vom Planeten „Super Earth“. Die „Story“ spielt in einer dystopischen Zukunft, in dem die Menschheit nicht nur von einer, sondern gleich von drei feindlichen Alien-Rassen bedroht wird. Also auf, in den Dreifrontenkrieg!

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Um nun eine Alien-Rasse besiegen zu können, muss man dazu deren Territorien mit ein wenig Waffengewalt übernehmen, um die Aliens in ihre „Schranken“ zu weisen. Hat man alles soweit bereinigt, steht final der Heimatplanet der Ausserirdischen auf dem Plan, um diese ein für alle Mal auszulöschen. Hierzu benötigt man „Einfluss“, den man sich durch das absolvieren von Missionen verdient. Allerdings ist man bei Helldivers ja nie alleine und so sorgt auch die Online Community (im Idealfall) für stetig anwachsenden „Einfluss“.

Nun kann man die Missionen alleine bewältigen, aber sollte nicht unbedingt. Sicher erscheinen die ersten Missionen ziemlich einfach, aber wagt man sich mal weiter hinaus ins All, merkt man ziemlich schnell, dass die verschiedenen Alien-Rassen schneller Hackfleisch aus einem machen, als man Starship Troopers rufen kann.

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Ich weiß, ich weiß. Wer spielt schon gerne mit fremden Leuten? Aber in Helldivers ist es quasi das A und O. Nicht nur, weil gemeinsam in der Gegend rumballern Spaß macht, sondern weil Helldivers auch eine taktische Komponente beinhaltet, die nicht unbedingt zu unterschätzen ist. Zudem ist die Onlinekomponente wirklich gut umgesetzt. Zu jeder Zeit kann man einem Spiel beitreten und ebenso schnell wieder kann man das Match verlassen, wenn etwa die Intelligenz der Mitspieler nicht größer ist, als die einer ungekochten Kartoffel. Man kann sogar „um Hilfe“ rufen, wenn man gar nicht weiter kommt. Wurde der Notruf abgesetzt, dauert es eine Weile, bis andere Spieler diesen „finden“, hat man aber Mitspieler gefunden, erleichtert dies einem das Spielen ungemein.

Vor dem Einsatz, erstellt man sein Loadout. Dies besteht nicht nur aus den üblichen Waffen, sondern auch aus „Strategems“. Mit diesen kann man während der Mission Waffennachschub, einen Luftangriff, oder auch einen stationären, automatischen Maschinengewehrturm herbeirufen. Das nicht so praktische bei dem Feuerturm ist, dass man besser nicht zwischen ihm und den Aliens stehen sollte, sofern man danach nicht wie ein Sieb aussehen möchte. Friendly Fire ist bei Helldivers ohnehin immer gegeben, weshalb man bei hitzigen Feuergefechten achten sollte, dass man nicht seine eigenen Leute mit Granaten bewirft. Auf der anderen Seite ergeben sich so aber spaßige Spielszenen… sofern man auf „Situationskomik“ steht.

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Das Loadout, beziehungsweise die „Strategems“ ergeben insofern eine strategische Komponente, wenn man sich mit seinen Teamkollegen abspricht, wer welchen Kram auf die Reise nimmt. So kann man sich mit seinen jeweils unterschiedlichen Loadouts unterstützen, beziehungsweise sich gegenseitig ergänzen.

Ein wenig hektisch wird es allerdings, wenn man sich per Funkgerät via seinen „Strategems“ Unterstützung holen, beziehungsweise mit den Terminals auf den Planeten interagieren möchte (um etwa das Evakuierungsshuttle zu rufen). Man klickt nicht einfach auf „X“ und wartet, bis was passiert, sondern man man einen „Code“ via dem D-Pad eingeben (zB runter, runter, rauf, runter, links, rechts). Wenn gerade Flaute auf dem Schlachtfeld herrscht, mag das ja wenig Probleme bereiten, aber wenn man ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeift, keine Munition hat und eigentlich nur blind von den Feinden davon läuft (nur um in den nächsten Hinterhalt zu laufen), dann kann das schon manchmal ziemlich… stressig werden.

Ebenfalls zur „Erheiterung“ (und das mein ich jetzt positiv) können die die aus dem Orbit abgeworfenen Ausrüstungsgegenstände, die man via den Strategems geordert hat, beitragen. Vor allem dann, wenn man praktischerweise dadurch gleich eine Handvoll Aliens platt macht, oder „zufälligerweise“ einen Mitspieler erschlägt. Übrigens sollte man sich ein wenig aus der Landungszone des Evakuierungsshuttles entfernen, denn das landet ohne Rücksicht auf Verluste, was ich auch erstmal sehr schmerzhaft lernen durfte.

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Die Missionen in Helldivers sind vielschichtig und finden teilweise auf ziemlich großen Maps statt (was jetzt kein Problem ist, wenn man im Team unterwegs ist). Die Schwierigkeit einer jeden Mission hängt davon ab, wie viele (und welche) Ziele man erfüllen muss. Entweder reicht es, wenn man eine Kommunikationseinheit aktiviert, oder man kämpft um die Vorherrschaft, quasi bis zum letzen Alien, eines bestimmten Gebiets. So kann es also sein, dass man schon gut nach einer Minute fertig ist, oder auch erst nach einer 1/4 Stunde (knapp). Langweilig wird es aber nie, denn die Aliens sind immer auf der Hut und tun natürlich ihr Möglichstes, um euch unter die Erde zu bringen. Landschaftlich gibt es auch viel zu sehen: Wüsten, saftiges Wälder mit Sümpfen, oder auch fluffige Schneelandschaften.

Nach jeder Mission gibt es freilich Erfahrungspunkte (neben den oben erwähnten „Einflusspunkten“), die man dann dazu benutzen darf, weitere Waffen und Ausrüstungsgegenstände freizuschalten und natürlich levels man seinen Charakter damit hoch.

Spielerisch, als auch optisch erinnert Helldivers an Dead Nation, wobei ich denke, dass es grafisch (auch wenn es nicht wirklich atemberaubende Dinge zu sehen gibt) Helldivers doch noch die Nase vorn hat, schon wegen der „Ausleuchtung“ des Spiels, da man ja nicht ständig in der Nacht unterwegs ist.

Fazit:

Helldivers ist ein extrem kurzweiliger und spaßiger TopDown Shooter, der definitiv einem für länger bei Laune halten kann. Dies ist den zahlreichen Missionen und dem wirklich perfekten Koop-Feature zu verdanken, aber auch irgendwie der CrossPlay Funktion, mittels der man auch unterwegs einfach weiterzocken darf. Das Matchmaking funktioniert auf der PS4 als auch auf der PS Vita hervorragend und schnell. Helldivers ist ein explosives Spiel für Zwischendurch und ein Spaß für die ganze Familie dank der 4-Spieler-Koop-Komponente, bei der kaum ein Auge trocken bleibt. Handgemenge auf der Couch sind nicht auszuschließen (ausser man spielt natürlich online).

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