Für alle, die von inFAMOUS: Second Son nicht genug bekommen können, gibt es nun mit First Light eine Erweiterung der Singleplayer Story. Diese konzentriert sich voll und ganz auf Abigail Walker, besser bekannt als Fetch, die schon im Hauptspiel eine überaus gute Figur machte, wenn auch nur als Nebendarstellerin.
First Light ist mehr oder weniger eine kleine Vorgeschichte zu Second Son, aus der Sicht von Fetch. Die hübsche Heldin hatte nicht wirklich ein einfaches Leben. Um überhaupt über die Runden zu kommen, drehte sie mit samt ihren Bruder Brent diverse krumme Dinger. Während all ihrer kleinen Verbrechertouren setzte sie allerdings nie ihre Superkraft ein, so war zumindest ihr Deal mit Brent, doch beim allerletzten Ding, das die beiden drehen wollten, kamen ihre Neon Kräfte nun doch zum Einsatz, mit eher schlechten Konsequenzen. Nicht nur, dass ihr Bruder vom Auftraggeber Shane gekidnappt wurde, auch die Sondereinheit D.U.P. wurde auf die kleine Conduit-Dame aufmerksam, die sie letztlich eingefangen haben. Der Spielfluss von First Light ist somit zeitlich zweigeteilt. Ein Teil verfolgt das nun erschwerte Leben von Fetch, die nun jeden erdenklichen Auftrag von Shane entgegen nimmt, um ihren Bruder freizubekommen und ein zweiter Teil der Story spielt im Conduit Gefängnis Curdun Cay, wo Fetch ein Leben einer Laborratte leben musste.
Grundsätzlich gibt es in First Light nicht viel Neues zu entdecken. Fetch hat ihre Kräfte schon ziemlich ausgebaut (man kann also von Anfang an wie ein Neon-Blitz durch die Stadt düsen, Neon-Blitze verschleudern, oder durch die Luft schweben), was aber nicht bedeutet, dass die Kräfte selbst nicht noch ein wenig „verstärkt“ werden dürfen. Hierzu sammelt man die in Seattle verteilten Lichtknoten ein, die meist mit ein wenig Akrobatik eingesammelt werden können. Neu hingegen sind strategisch gesetzte Neongas-Punkte. Durchläuft man diese, erhält man einen Speed-Boost, wodurch Reisen durch die Stadt noch schneller von statten gehen. Gleichzeitig nutzt man diese Neongas-Blasen dazu, um diverse Checkpoint-Rennen zu starten (die man auch schon aus den inFAMOUS Spielen her kennt). Als Belohnung winkt ein extra großer Lichtknoten, der sich positiv auf das EX-Konto auswirkt.
Die Story selbst findet hauptsächlich im Hauptteil Seattles statt. Shane kommandiert hier Fetch von Auftrag zu Auftrag, in denen man in erster Linie eine Ansammlungen einer verfeindeten russischen Verbrecherbande, Akuran genannt, ausschalten muss. Um die actionreichen Missionen ein wenig aufzulockern, gibt es noch diverse Einsätze, die etwas ruhiger ablaufen, wie etwa das „hacken“ von Überwachungsdrohnen.
In Curdun Cay gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit der Schurkin und Cheffin der D.U.P. Brooke Augustine. Fetch (oder besser gesagt: Der Spieler) absolviert hier diverse Arena-Kämpfe gegen Hologramme. Man lernt hier nicht nur mit Fetch umzugehen, sondern hinterlässt auch für jede Herausforderung einen Highscore, den man dann selbst versuchen kann zu schlagen, oder man versucht den Highscore eines PSN-Freundes zu übertrumpfen. Eine recht kurzweilige, aber repetitive Dreingabe, mit der man sich auch nach Beendigung der Story noch ein wenig die Zeit vertreiben kann.
Fazit:
Für knapp 15 Euro erhält man eine wirklich gute Portion DLC spendiert. Zirka 5 Stunden Story und dazu noch die Arena-Kämpfe. Mit Fetch als Hauptdarstellerin ist es beinahe so, als hielte man ein beinahe „neues“ Spiel in Händen. Klar. Wirklich neu ist in First Light nichts. Been there, done that. Die neu eingeführten Figuren wirken ein wenig farblos und man könnte auch darüber meckern, dass Fetch selbst ein wenig in ein gewisses Klischeeeck gestellt wird: Äusserlich eine harte Schale, doch ohne Brent wirkt sie hilflos, was Shane gnadenlos ausnützt. Dennoch lohnt sich der Kauf. inFAMOUS First Light funktioniert übrigens ohne dem Hauptspiel Second Son. Wer also einen kleinen Appetitanreger benötigt, kann bedenkenlos zugreifen und kommt so vielleicht auf den Geschmack, sich die volle Ladung Story (allerdings dann nicht mehr mit der putzigen Fetch in der Hauptrolle) inFAMOUS zu gönnen.