Leben wir denn nicht in einer tollen Welt? Inzwischen können wir mit unseren Smartphones all das machen, wovon wir noch vor ein paar Jahren nicht einmal gewagt haben zu denken, oder Wohnzimmer große Computer benötigten. Wir erledigen Bankgeschäfte mit einem Fingerzeig, schießen Fotos und Videos von unseren Urlauben und teilen unsere Erlebnisse noch in der selben Sekunden mit unseren Freunden. Keiner schreibt heute mehr Postkarten und man spart sich ach die langweiligen Diaabende. Wir teilen im Prinzip jeden noch so kleinen Fitze unseres Lebens mit unseren Freunden via twitter oder Facebook. Datenschützer sind dadrüber hell auf begeistert und mahnen zur Achtung über seine sensiblen Daten. All zu leicht könnten diese in falsche Hände geraten. Unbemerkt. Es muss ja nicht sofort das Bankkonto leergeräumt werden. Es reicht ja schon, wenn unsere intimsten Dinge an Dritte weitergeleitet werden. Eine Horrorvorstellung!
Für Aiden Pearce ist aber genau das ein wichtiger Lebensbestandteil. Er ist quasi ein „Hacker“, der mit seinem Smartphone im vorbeigehen Sicherheitsanlagen knackt, Telefonate abhört, oder Bankdaten klaut. Er ist der (Anti-)Held von Watch_Dogs. der neusten IP aus dem Hause Ubisoft. Wir begleiten Aiden durch das virtuelle Chicago auf seinem persönlichen Rachefeldzug gegen die Mörder seiner Nichte. Er sucht nach Antworten und natürlich den Verantwortlichen und – man will je keine Spoiler – ist nicht gerade zimperlich.
Der NextGen Blockbuster
Bereits im Jahre 2012 wurde Watch_Dogs auf der E3 vorgestellt und seither wartet man sehnsüchtig auf den, nachdem er kurz vor dem eigentlichen Release, nochmals 5 Monate zurückgehalten wurde, um dem Spiel nochmals einen Feinschliff zu verpassen. Gerade für NextGen Konsolen soll der Titel als Benchmark herhalten, versprach doch Ubisoft atemberaubende Grafiken und die ersten Videos die man gesehen hatte waren durchaus sehenswert. Auf der anderen Seite muss sich Ubisoft gefallen lassen, mit GTA verglichen zu werden.
So groß sind die Gameplay technischen Unterschiede ja nicht unbedingt: Ein OpenWorld-Szenario, eine riesige, lebendige Stadt, man klaut Autos, um von A nach B zu kommen und ballert mitunter aus vollen Rohren. Doch Watch_Dogs möchte mehr als nur das bieten und ködert den Spieler mit „verdeckten Ermittlungen“. Unbemerkt wie ein Geist, soll man sich in das korrupte System ctOS hacken, das anscheinend nicht nur Gutes im Schilde führt. Neben harten Feuergefechten, soll es jede Menge Schleich-Missionen geben.. Auffallen um jeden Preis? Das kann man in Sainte Row. Ballern und die Sau rauslassen? Spielt GTA. Watch_Dogs mag es subtiler. Oder? Ist denn der Hype um das Spiel wirklich gerechtfertigt?
250$ geklaut, von Jade, der Krebspatientin
Ich steh nun hier mit meinem schicken Ledermantel auf einem gut bevölkerten Platz vor einem Hochhaus mitten in Chicago. Unglaublich, wie viele Menschen wie Zombies in ihr Smartphone schauen. Manche machen Bilder, manche telefonieren, oder loggen sich bei der Sehenswürdigkeit im Hintergrund ein, um ihren Freunden mitzuteilen, wo man sich gerade befindet. Jeder Mensch hinterlässt eine Vielzahl an digitalen Fußspuren. Per Knopfdruck scanne ich jede Aktivität, sehe was sie verdienen (praktisch, da ich mit den Daten gleich mein eigenes Bankkonto auffüllen kann), erforsche ihre Vorlieben, erfahre an welchen Krankheiten sie leiden, oder mit wem sie in der letzten Nacht im Bett gelandet sind. ctOS ist das Rückgrat von Watch_Dogs alternativer Realität im virtuellen Chicago. Und für Hacker, wie Aiden, ein unglaublich praktisches Werkzeug.
Mit nur einem Knopfruck aktiviert man Aidens Profiler-App auf seinem Smartphone und klaut so im vorbeigehen nicht nur das Geld anderer Leute, sondern kann auch auf Elemente in der Welt damit zugreifen. So ist es möglich, Ampeln zu steuern, um ein Verkehrschaos auszulösen, hebt Brücken, oder Straßenzolles, um Verfolger abzuschütteln, oder überlädt Sicherungskästen, die dann effektvoll explodieren (und vielleicht noch einen Gegner mit ins Nirvana reißen). ie Mechanik ist einfach gestrickt und fließt so butterweich ins Spielgeschehen mit ein, sodass man sich keine Gedanken über das Gameplay selbst machen muss.
Die grauen Zellen kommen aber dennoch nicht zu kurz, denn gerade bei Hack-Aktionen, die ausserhalb des Einflussbereichs des Smartphones liegen, muss man in die Trickkiste greifen, wenn auch nicht all zu tief. Hier kommen wieder die Überwachungskameras ins Spiel. Von dort aus, kann man sich von Kamera zu Kamera hacken, bis das gewünschte Ziel im Fokus liegt. Praktischerweise werden auf auch alle Feinde ersichtlich und kann so schon mal seinen Weg durchs Feindesgebiet planen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Manche ctOS Stellen sind schwer bewacht. Doch mit Stealth-Methoden und Aidens wunderbaren Teleskopstick, kann man im Prinzip alle Feinde ausschalten, ohne auch nur einen Schuss auszulösen.
Rumballern ist zwar im Prinzip eine gute Idee, aber viel zu auffällig. Es zieht nicht nur die aktuellen Feinde an, die unter Umständen auch noch Verstärkung holen, sondern werden natürlich auch von den Passanten wahrgenommen. Während der Durchschnittsbürger die Beine in die Hand nimmt, gibt es aber hin und wieder vielleicht doch einen Mutigen, der die Polizei benachrichtigt, so so muss man in einer Mission unter Umständen gleich gegen zwei bewaffnete Gruppierungen ankämpfen, was nicht unbedingt praktisch ist. Ist man hingegen schnell genug, kann man den Tippgeber „höflich“ (hinterher laufen und das Handy aus der Hand schlagen) dazu auffordern, den Anruf sein zu lassen
Bleibt man schön im Verborgenen, mit dem Smartphone in der Hand, hat man schon die halbe Miete. Doch ab und an lassen sich Feuergefechte natürlich nicht vermeiden…
Hierzu stehen einem eine Vielzahl an Feuerwaffen zur Verfügung: Pistolen, Gewehre, Granaten – im Prinzip das gewohnte Arsenal, das man aus anderen Spielen auch kennt. Auch Feuergefechte werden in Bekannter Manier (aus Sicht der Schulterkamera) ausgeführt und funktionieren unproblematisch. Das Deckungssystem ist rudimentär, aber funktional. Eine Horde bewaffneter Feinde, sollte man aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. Rambo-Aktionen schlagen meist fehl, auch wenn man nach seiner Meinung nach gut bewaffnet ist.
So gilt es, wie schon beschrieben, so oft wie möglich, eine Überwachungskamera zu hacken, die Wege der Feinde auszukundschaften und sie vielleicht schon auszuschalten, bevor man einen Schuss abgeben muss. Manche tragen sogar Sprengstoff mit sich rum, den man mittels Hack zur Explosion bringen kann. Wer das geschickt timen kann, lässt die Bombe vielleicht erst dann hochgehen, wenn sich gleich mehrere Feinde um den Todesengel gruppiert haben.
Gleich zu Beginn funktioniert das Hacken natürlich noch nicht. Damit man Zugriff auf Jedermanns Daten erhält, muss man sich in die Server von ctOS einhacken. Diese stehen in den jeweiligen Stadtteilen Chicagos und sind – wer hätte das gedacht – schwer bewacht. Hat man die Bedrohung erledigt, erfolgt der Zugriff zu den Servern. Allerdings nicht wie gewohnt mit einem einfachen Tastendruck. Das wäre zu einfach. Es gilt ein kleines Minispielchen zu absolvieren, das – um ehrlich zu sein – auch nicht sonderlich anstrengend ist. Aiden (bzw der Spieler) muss einen Datenstrang von A nach B leiten. Dieser ist natürlich gesperrt, aber durch einfaches drehen der „Leiterbahnabzweigungen“, lässt sich binnen kurzer Zeit das Problem lösen. „Erschwert“ wird die Prozedur manchmal durch eine Zeitkomponente. Ist diese abgelaufen, muss man von vorne anfangen.
BrummBrumm
Wie auch in GTA kommt man am schnellsten zum Ziel, wenn man einen fahrbaren Untersatz hat. Und wie das so ist, gibt es in einer großen Stadt wie Chicago jede Menge Automobile, jeglicher Geschmacksrichtung: Kleine Stadtflitzer, schwere Limousinen, Motorräder, LKWs, Sportwagen und sogar öffentliche Verkehrsmittel stehen einem zur Verfügung. Am einfachsten ist es jedoch, wenn man sich selbst um einen fahrbaren Untersatz kümmert. Die stehen entweder „frei“ rum, oder man hält kurz den Verkehr auf und bittet den Besitzer kurz, dass er den Wagen doch Aiden überlassen möchte (übrigens kann es vorkommen, dass der Besitzer des Fahrzeugs die Polizei ruft. Ruhig stellen und das Problem wäre gelöst).
Man kann auch Fahrzeuge kaufen, via einer App auf Aidens Smartphone. Doch erschließt es mir nicht so ganz, warum man das tun sollte. Nicht, weil man zu wenig Geld hätte, sondern weil es eben Fahrzeuge in Hülle und Fülle gibt und man auch wirklich nicht so lange suchen muss, bis man was findet. Jede Mission lässt sich auch mit den „frei erhältlichen“ Kraftfahrzeugen bestreiten. Aber gut, falls sich jemand damit besser fühlt, darf er gerne sein hart verdientes Geld hierfür ausgeben.
Mal davon abgesehen, dass die Fahrzeuge unterschiedlich schnell sind, haben sie doch eins gemeinsam: Das Fahrverhalten einer Seifenkiste. Auch in GTA ließen sich die Fahrzeuge auch eher steuern, als säße man auf einem Pferd, mit Rollschuhen an den Hufen und natürlich ist Watch_Digs kein Fahrsimulator, aber ein wenig mehr Fahrphysik hätte man dem Spiel vielleicht doch spendieren dürfen. Noch bevor man Bananarama rufen kann, landet man nach einer schnellen Kurve entweder in einer Wand, oder in der nächsten Bushaltestelle. Letzteres ist besonders für Unbeteiligte eher von Nachteil, denn der durchschnittliche NPC ist ist jetzt der schnellste. Zwar versuchen einige noch davon zu hechten, doch man wird öfters damit Leben müssen, dass sich jemand kurzzeitig als Kühlerfigur unfreiwillig zur Verfügung stellt.
NPC sollte man (wenn möglichst) in Ruhe lassen (gut, Bankkonto plündern geht in Ordnung). Erschießen, überfahren, oder einfach auch nur verletzen, wirkt sich negativ auf das Karma aus. Das mag vielleicht nicht weiter schlimm sein, denn viel passiert nicht wirklich, ausser, dass man schneller auf der Straße erkannt wird und die Leute in Panik davon laufen. Manch einer macht Fotos… so gesehen: Es ist toll, auf irgendeine Art berühmt zu sein (fieses Grinsen bitte nicht vergessen).
Wer jetzt schlechtes Karma irgendwie nicht so prickelnd findet, kann natürlich durch das Erfüllen von Nebenquests wieder Punkte gut machen und glaubt mir: Watch_Dogs bietet wirklich eine MENGE an Möglichkeiten, sich Abseits der Story zu beschäftigen. Aber dazu später…
Hackerbuam, oder: Du bist nicht allein!
Ein weiteres Kernelement von Watch_Dogs ist die Möglichkeit, sich in das Spiel anderer Leute einzuhacken. Um ein wenig zu Trollen, schnappt man sich Aidens Smartphone, oder wählt die im Spiel spontan aufploppenden Events und loggt sich bei wild fremden Menschen ein. Die durchschnittliche Wartezeit beträgt in etwa 2 Minuten und schon ist man (wortwörtlich) im Spiel.
Der Standardjob ist schnell erklärt: Im Prinzip gilt es, sich unerkannt dem „Opfer“ zu nähern, um dann seine Daten zu klauen. Der Trick ist natürlich unerkannt zu bleiben. Natürlich fällt man nicht auf, wie ein bunter Vogel, sondern verschwindet in der Masse der NPCs. Und so sollte es auch bleiben. Wer natürlich mit seinem Fahrzeug ankommt und wilde Manöver hinlegt, oder wie ein verrücktes Huhn euch die Gegend läuft, sollte man auch weitgehend unerkannt bleiben.
Es gilt nun, mit seinem Smartphone den Eindringling aufzuspüren und den Hack möglichst schnell zu unterbinden. Zwei Kugeln in den Rücken und der Fall ist gegessen, wenn sich der Delinquent nicht mit einem Fahrzeug davon macht. Hier sollte man natürlich schnell reagieren und die Verfolgung aufnehmen, denn auch wenn nur der Hack als solches gestört wurde, gibt es natürlich mehr Punkte auf’s Konto, wenn man den Hack selbst erledigt.
Auf der anderen Seite ist es als Hacker immer lustig mitzuerleben, wie der Gehackte selbst kreuz und quer durch die Straßen läuft, um den Hacker unschädlich zu machen. Da heißt es natürlich Ruhe zu bewahren. Nicht auffallen, winken und lächeln.
Ein Hack bleibt natürlich nicht unbemerkt. Sobald er initiiert wird, leuchtet auf der Map ein Kreis auf, der den ungefähren Standort preisgibt, als auch ein kleiner Fortschrittsbalken, der über den Hack-Status informiert. Für Erfolge, oder auch nur Teilerfolge, gibt es Erfahrungspunkte, die man dann wiederum in Waffen,- oder Hacking-Skills eintauschen darf.
Was dieses „Katz und Maus Spielchen“ betrifft, so ist dies der beste „Multiplayer Modus“, den es seit langem gibt: Kurzweilig (die Aufträge dauern in der Regel nicht so lange) und mächtig unterhaltsam. En wenig narbig kann es vielleicht gerade dann sein, wenn man eine Mission beginnt und kurz davor gerade gehackt wird. Da muss die Mission leider warten.
Traditioneller Multiplayerspaß
Neben den Hackerspielchen, gibt es mit „Online Decryption“ auch noch den klassischen „Team Deathmatch“ Modus. Bis zu 8 Spieler dürfen sich dann in Chicago versammeln und mächtig auf die Pauke hauen. Ziel ist es, so lange wie möglich die Kontrolle über eine Datei zu behalten und diese zu entschlüsseln. Hat man die 100% geschafft, ist die Runde vorbei. Das mag einfach klingen, wenn da natürlich nicht die anderen Mitspieler wären, die alles Erdenkliche tun, um dies zu verhindern. Ist der Gegner in der Nähe, wird die Datei nicht weiter entschlüsselt. So gilt es, ständig in Bewegung zu sein und jeden mit Blei vollzupumpen, der unangenehm auffällt.
Auch das klingt einfacher gesagt, als getan, denn da man als „Hacker“ auf der Übersichtskarte für jeden sichtbar ist, fallen Versteckspiele schon mal flach. Chaos ist auf alle Fälle garantiert und wird auf Dauer doch (hoffentlich) viele begeistern.
Weil mit Waffen alles besser geht, gibt’s auch eine Menge Load-Outs. Von vielen gehasst, aber gerade hier ganz praktisch, ist die Sniper-Waffe. Die Lebensenergie ist nicht gerade üppig gefüllt und somit sind alle Mittel und Wege recht, um ans Ziel zu kommen.
Des weiteren gibt es auch noch den „Tailing“ Modus, in dem man nur lange genug seinem Ziel folgen muss, um die Daten zu entwesen (angelehnt an die Singleplayer-Zusatzmissionen), oder wer keinen Bock auf Hacken hat, darf sich gerne auch hinters Steuer zwängen und Online Rennen absolvieren.
Jeder dieser Multiplayer Modi ist für 8 Personen gedacht und wer in GTA schon seinen Spaß hatte, wird hier eine gute Portion Fun serviert bekommen.
Ach? Es gibt eine Kampagne?
So seltsam es klingen mag, aber ja: Watch_Dogs hat tatsächlich eine Story. Wie Eingangs erwähnt, begleitet man Aiden auf seinem persönlichen Rachefeldzug. Allerdings möchte ich nicht weiter Spoilern und davon abgesehen ist die Story nicht unbedingt eine Granate, der man Non-Stop folgt, denn abseits davon gibt es so wahnsinnig viel in Chicago zu erledigen, dass die eigentliche Story mehr oder weniger in den Hintergrund gerät.
Nein. Schlecht ist die Story nicht. Keine Panik, aber wenn man die Aufmerksamkeit besitzt, wie ein Eichhörnchen und ständig mit Nebenmissionen zugeschüttet wird, dann kann man schon mal einige Stunden brauchen, bis man zur nächsten Hauptmission kommt.
Und wenn ich Nebenmissionen meine, dann sind sie nicht etwa so kleine kurze Dinger wie in „inFAMOUS: Second Son“, sondern erfordern mitunter auch ein wenig Anstrengung. Klar. Auch hier gleichen sich die Missionen immer wieder, aber von der Varietät bietet Watch_Dogs so einiges mehr.
Und ja, es gibt so auch kurze Missionen, die wenig hergeben, wie etwa das Hacken diverser ctOS Türme in den diversen Stadtteilen Chicagos. Die lassen sich alle im Handumdrehen lösen und bringen nicht gerade viel Action mit sich.
Mehr Spaß hat man mit den „Fixer“-Aufträgen. Mal gilt es einen Konvoi zu stoppen, mal bestreitet man Fahrzeugübergaben unter Zeitdruck, oder erledigt unbequeme Zeitgenossen. Mit der Vielzahl an Aufträgen ist man schon über mehrere Stunden schön beschäftigt, aber das ist lange noch nicht alles.
Denn überall in der Stadt lauern Verbrechen. Um diese aufzuspüren, läuft man mit seinem Smartphone durch die Gegend und belauscht mitunter auch Telefonate, oder fängt Chat-Nachrichten ab. Hier kommt man mit Grobmotorik nicht weiter, denn ist man am Ort des Verbrechens angekommen, heißt es erstmal abwarten und Tee trinken. Die Lage wird geprüft und am besten bleibt man im Unterholz, denn der potentielle Übeltäter möchte sich nicht schon vor seiner Tat enttarnen lassen. Erst wenn das kritische Limit erreicht worden ist, darf Aiden eingreifen.
Etwas knackiger sind die diversen Gang-Verstecke, die es auszuheben gilt. Hier darf man nicht nur seine Schleich-Fähigkeiten unter Beweis stellen, sondern muss auch mit mächtig viel Blei in der Luft rechnen. Allerdings sollte man nicht unbedingt jeden ein Loch in den Kopf schießen, denn der Kopf der Bande sollte möglichst am Leben bleiben (wir haben ja noch den Schlagstock).
Lustiger Zeitvertreib für Spielsüchtige und alle, die es werden wollen
Und wer immer noch nicht weiß, was man in der Großstadt so alles machen soll, darf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Chicagos besuchen. Ähnlich wie bei „Foursquare“ loggt man sich dann ein und sammelt Pünktchen… oder auch Geschenke, die andere Spieler hinterlassen haben. Wer nett ist, darf auch gerne selbst ein kleines Präsent hinterlegen.
Gut, Sehenswürdigkeiten besuchen ist nicht gerade spannend, aber gut, dass wir in Watch_Dogs in einer möglichen Zukunft leben und auch diverse „ Augmented Reality“ Spiele zocken dürfen, die es mitunter in sich haben.
Kategorie „geht so“ ist das kleine Münzen-Renn-Spielchen. An bestimmten Standpunkten in der Stadt darf man zu Fuß wie Super Mario einen kleinen Parkour ablaufen und große Goldmünzen einsammeln. Je schneller, desto besser natürlich.
Zu langweilig? Dann probiert es doch mal mit illegalen „Trips“. In der Stet verteilte „Dealer“ helfen euch da sicherlich gerne weiter.
Ganz großes Kino ist das „Spider Tank“ Spielchen. Aiden darf hier ganz bequem in einem Spinnenpanzer Platz nehmen und auf Zeit möglichst viel Schaden anrichten. Ganz witzig, aber noch nicht mein persönlicher Favorit.
…dann mit „Madness“ breitet sich um den Spieler die wahre Hölle aus. Die Stadt verwandelt sich (virtuell) in ein flammendes Inferno und es gilt, mit dem gut gepanzerten Fahrzeug so viele „verlorene Seelen“ wie möglich über den Haufen zu fahren (oder Polizeifahrzeuge zu schrotten). Mit unter gilt es dann auch diverse Challenges zu erfüllen. Kurz: Ein mordsmäßiger Spaß.
Für die „Druffies“ gibt es dann noch einen bunten Farbpsychotrip, bei dem man munter durch die Luft segelt, Ringe durchfliegt und am Ende in Mitten einer großen Blumenblüte zu landen. Seltsam aber auch ganz spaßig.
Wer bei Watch_Dogs Langeweile empfindet, macht echt was falsch!
Schnell noch was zur Grafik und so
Den direkten Vergleich zur PS3 Version kann ich leider nicht bieten, da ich „leider“ nur die PS4 Version gespielt habe (und natürlich noch weiter spielen werde). Grafisch hat man uns ja eine Bombe versprochen, die aber irgendwie nicht so ganz zünden will.
Keine Frage: Watch_Dogs sieht schon verdammt gut aus und besser, als so manch andere Multi-Plattform-Titel, aber „inFAMOUS: Second Son“ sieht dann doch irgendwie eine Spur besser aus. Versteht mich hier jetzt bitte nicht falsch: Die Lichteffekte, Feuer und Rauch sehen wirklich bezaubernd aus. Aiden und andere Hauptcharaktere machen ebenfalls eine sehr, sehr gute Figur (allein schon die Details auf der Kleidung), aber der Rest ist so „lala“.
Wir sind ja noch am Anfang dieser Generation und sicherlich mag da noch was nachkommen und Chicago selbst ist eine enorm große Stadt und wirklich lebendig (hier mein ich sogar lebendiger als „inFAMOUS: Second Son“ und das mag schon irgendwie an der Rechenkraft saugen, aber manche Texturen (Häuser und was da so dran hängt), sind einfach nicht so wirklich prächtig und damit meine ich, dass sogar GTA5 locker mithalten kann, selbst wenn es hier nur eine PS3 Version gibt. Aber Grafik ist ja nicht alles. Im Vordergrund steht ja der Spielspaß und der ist unangefochten großartig.
Was den Sound betrifft, so ist die Synchronisation wirklich sehr gut gelungen. Die Akteure wirken glaubhaft und das ist ja schon mal mehr als die halbe Miete. Die Musik im Hintergrund ist jetzt eher zurückhaltend und von den Radiosendern in den Fahrzeugen mag ich nicht wirklich sprechen. Die Nachrichten sind witzig, die Musik ist… eher nicht so mein Geschmack. Da lob ich mir die Auswahl der Sender in GTA.
Mehr Content für PlayStation User
Seit ein paar Jahren schon sorgt Ubisoft dafür, dass die PlayStation User immer eine kleine Extraportion mehr erhalten. So auch in Watch_Dogs. Hier gibt es zusätzlich 4 Missionen, auf die man als Xbox User verzichten muss. Diese sind zwar von Grund auf solide gemacht, verzichten allerdings auf Zwischensequezen. Hierbei handelt es sich um Sondermissionen des Hacker-Kollektivs „DedSec“.
Allerdings bieten die Mssionen „CTRL“, „ALT“ und „DELETE“ nicht mehr, als es schon in den „Hauptspiel-Nebenmissionen“ gibt: Autos verfolgen, Daten hacken und Widersacher, die den Hack verhindern wollen. Zu guter letzt bietet dann noch „SHUT DOWN“ einen ähnlichen Ablauf, wie das infiltrieren der Gang-Verstecke.
Die Extramissionen bieten für PlayStation User knapp eine Stunde mehr Content, aber nicht unbedingt neue Kost. Man verpasst hier nicht wirklich was (im Gegensatz zu den Bonusinhalten von „Assassin’s Creed: Black Flag“), aber Grundsätzlich eine nette Zugabe.
Kommen wir langsam mal zum Ende:
Ihr seid noch hier und habt alles gelesen? Sehr gut, denn ich komm jetzt auch wirklich zum Schluss.
Watch_Dogs hat wirklich viel Hype aufgebaut. Würde man das Spiel allerdings nur auf die Story reduzieren, muss man leider sagen, dass das Klassenziel gerade so erreicht wurde. Was hingegen unheimlich viel Spaß macht, sind all die Dinge, die man sonst noch so anstellen kann und in erster Linie die Möglichkeit, sich in andere Spiele reinzuhacken, um ein wenig Verwirrung zu stiften. Auch das Szenario selbst, gibt unheimlich viel her. Man kann allein schon mit dem Scannen fremder Smartphones und dem Abhören der zahlreichen Telefonate so viel Zeit verbringen, dass man die Story beinahe vergisst. Und bei all den Dingen, die man über die Leute im Spiel so erfährt, macht man sich dann wieder Gedanken, über seinen eigenen Alltag und über das, was man potentiell von sich preisgibt, was vielleicht nicht unbedingt einer breiten Masse zugänglich gemacht werden soll.
Wirklich großartig sind auch Verfolgungen mit den Fahrzeugen gelöst. Noch nie war es einfacher, nervige Widersacher abzuschütteln. Ein Knopfdruck genügt, und schon hebt sich die Brücke über den Fluss, was einem ein wenig Zeit verschafft, um sich aus dem Staub zu machen. Oder man aktiviert die Straßenzolles, damit der Verfolger unsanft seine Fahrt beendet. Ganz großes Kino ist auch das manuelle Umschalten der Ampeln (was auch allein schon Spaß macht, wenn man gar nicht verfolgt wird).
Was ein wenig verwundert: Hacken hat (wenn man von einigen Personen mal absieht, die ein Kopfgeld aussetzen) keinerlei Konsequenzen. Im Nu hat man zig Bankdaten auf sein Handy geladen. Das eigene Bankkonto freut sich wie ein frisch paniertes Schnitzel, doch dummerweise gibt es kaum eine Möglichkeit, das Geld sinnvoll zu verwenden (wer will darf bei Poker- oder Hütchenspielen Haus und Hof verzocken). Aiden genießt wahrhaftig Narrenfreiheit und der Nervenkitzel, den man als „Hacker“ sonst so verspürt, ist quasi nicht vorhanden. Schade eigentlich.
Trotzdem ist Watch_Dogs sind Geld wert und wenn auch nicht zu 100% alles richtig gemacht wurde, macht das Spiel unheimlich viel Spaß. Und das über mehrere Stunden, Tage und Wochen hinweg. Das nächste Mal aber bitte eine noch düstere Story (an die man sich vielleicht auch hoc erinnern kann), NextGen-Grafiken und… potentielle Strafen für das Hacken der Leute. Ansonsten: Gut gemacht, Ubisoft!
Ich finde das Spiel auch gut. Vom Gameplay her sehr gut.
Muss allerdings sagen bin enttäuscht von der Grafik vor allem in den Videos da haben wir schon besseres gesehen
auf der PS 3 z.b. Heavy Rain.
Aber auch von der Story etwas enttäuscht ich finde man kauft den Personen ihre Geschichte nicht richtig ab.
ich glaube das liegt vor allem an der Gestik und den Gesichtszügen. Da hat Quantic Dream echt mehr auf den Kasten.
Ausführlich und guter Test, danke dir! 😉
Für mich ist das Spiel aber eine herbe Enttäuschung, da nichts wirklich im Gedächtnis bleibt. Die Nebenbeschäftigungen sind ja alle ganz nett und die Welt auch, nur die Story als 0815 Rachegedöns ist sowas von ein Griff ins Klo. Dann mit reißerischen Sachen wie dem Mädchenhandel und deren Befreiung gespickt (ala „Taken“). Glaubwürdig, und da muss ich dir leider widersprechen Pixel, ist da absolut nichts und das liegt an der grotigen Synchro. An sich ist die englische Sprachausgabe ja gut. Problem nur: sie passt fast nie zum Gesehenen. Nicht nur, dass sie oft nicht lippensynchron ist, es trifft so häufig nicht die Stimmung oder die Aktionen on Screen. Bestes Beispiel: Aidens Schwester wird entführt, Damien tut sie ans Telefon und sie redet mit ihm als ob sie grad Kuchen backt. Oder die entführten Mädchen, die allesamt aussehen wie ausm Ei gepellt und reden da ganz easy als wärs n Spa-Urlaub. Katastrophal. Zusätzlich sind fast alle anderen Charaktere interessanter als Aiden, allen voran T-Bone, denn unser Hauptchara (ich sag mal nicht Held, denn das ist er nicht) bleibt so dermaßen eindimensional, dass es schon weh tut und sehr stark an Tomb Raider erinnert: ständig rumheulen, wie schlimm alles ist und ah ich hab die alle getötet, nein. Nächste Sekunde rums bumms alles kaputt. Das passt doch nicht zusammen.
Und das aller aller Schlimmste und das war ein trauriges und noch immer sehr hasserfülltes Dejavu mit Assassins Creed 1: wir erinnern uns alle, Altair der Super Assassin, springt aus 40m in nen Heuhaufen auf Betonboden, aber hat kein Seepferdchen und kann nicht schwimmen. Aiden Pearce, Überhacker des 21. Jahrhunderts, hackt dir alles bis zur Mikrowelle und nem Mülleimer, muss aber jedem flüchtigen im Auto hinterherfahren und die halbe Stadt dann zerstören (was Polizisten nicht interessiert), um das verkackte Auto zu stoppen, anstatt es einfach zu hacken und zum Stillstand zu bringen. Aber da gibt es wohl im super Chicago der Zukunft noch keine App für 😀
Auch das Hacken an sich ist ja ganz funny, doof nur, dass es ständig das gleiche is. Pöller hier hoch, Kran da bewegen, Ampel dort und wer zur Hölle ist der Hersteller der gelben Gabelstapler, die in jedem Hinterhof von Chicago stehen. Die übernehmen noch die Weltherrschaft, wenns so weitergeht. Ubisoft, echt, habt ihr NICHTS aus AC gelernt außer Copy&Paste? Besonders trifft dies auch auf die Passanten zu. Ja, jeder hat ne eigene Story, naja Story würde ich das nicht nennen, eher Punchline. Das wirkt schon authentischer, sie unterhalten sich, nur sie sind in die Welt geklebt. Sie reagieren nur selten, so mein Eindruck, auf das, was um sie herum geschieht, sondern gehen ihren Scriptwegen nach. Viel Rauch um nichts.
Schlussendlich blieb mir nur eine hübsche Welt, in der man lustig Sachen manipulieren kann, die aber völlig mutlos ne 0815 Story erzählt, an die man sich nach Spielende nicht mal sonderlich erinnern kann… Und next Gen ist daran absolut nichts. Das Spiel ist nett und für 20€ okay, aber wir wissen alle, was nett ist 😉
Ich rate vom Kauf des Spiels ab aus folgenden gründen
– Nach 2-3h hat man alles gesehen an Spielinhalten. Ob man dann noch x andere Antennen hackt oder nicht ist immer genau das gleiche. 2-3mal lustig danach nur noch öde. Das gleiche bei den Nebenmissionen, 2,3 mal einen Verbrecher jagen ist lustig, danach ist es nur noch langweilig weil es immer genau das gleiche ist. Leute scannen mit dem Handy ehm ja, 2,3mal lustig danach nur noch langweilig. Online hätte Potetion gehapt, wäre es nicht auf das 1 vs 1 beschränkt. Die „Open Online World“ ist der grösste Witz, da kann man aussert zusammen autofahren genau nichts machen, keine Mission niemanden hacken einfach nix aussert rumfahren.
Ich bin sehr entäutsch, kommt dazu das man wie immer bei Ubisoft mit extra geld noch irgendwelchen müll runterladen kann, wie sogenannte Exlusive missionen, die genau gleich sind die wie standart missionen. Oder irgend ein SeasonPass damit ich einen Online Modus mehr habe. Daher gegen GTA kommt es nie und nimmer an, wobei schon GTA aus meiner Sicht eine kleine Entäuschung war. Kann nicht sein das sein San Andreas was gefühlte 20 Jahre älter ist, immer noch mehr Spielsapss bietet als all die sogenannten NextGen Spiele.
wie die gesammte PS4 keine NextGen Konsole ist, weder Videos vom PC Streamen noch Logite Steuer unterstützt. Ich werde wohl keine NextGen Konsole mehr erleben die wirklich NextGen ist 😀