Im Test | Earthlock: Festival of Magic

Das norwegische Entwicklerstudio Snowcastle Games, freute sich 2014 wie ein Schnitzel, dass ihr Earthlock: Festival of Magic auf Kickstarter ein voller Erfolg war. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es bereits 2013 einen ersten Versuch gab, das Spiel, an dem man bereits seit 2011 rumentwickelt, auf der Funding-Plattform zu vermarkten. Es kam damals zu keinem Abschluss, da man sich schon im Vorfeld dazu entschlossen hat, sich aus “strategischen Gründen” zurückzuziehen. Zum Glück gab es doch noch genügend Fans des klassischen, Runden basierten (J)RPGs und so darf man sich nun mit Earthlock: Festival of Magic auf einen feinen Genrevertreter freuen, dass die schönen und guten Erinnerungen an die Klassiker wie Dragon Quest, oder auch der Final Fantasy Reihe weckt.

Den Spieler verschlägt es auf den Planeten “Umbra”, der sich in einer gewissen Zwickmühle befindet, denn der gute Planet hat seit einigen tausenden Jahren aufgehört sich zu drehen, was natürlich einige Probleme mit der Natur nach sich zog, aber Flora und Fauna finden bekanntermaßen immer einen Weg und auch einen neuen Platz in den äußerst trockenen Wüstenregionen, bis hin zu ziemlich gemütlichen, grünen und doch teils recht feuchten Regionen, mit zahlreichen Lebensformen, die einem ständig ans Leder wollen.

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Hauptsächlich schlüpft man im Spiel in die Rolle des Amon, ein “pöser Pur’che”, der von einem Stamm wilder Plünderer abstammt. Zu seiner Seite gesellt sich das Hammerhai-Mensch-Mischwesen Benjo, genannt “Onkel” (warum auch immer). Auf der letzten “Erkundungstour” ergatterten die Beiden ein mystisches Artefakt, was man natürlich so schnell wie möglich versilbern möchte. Allerdings ist dies nicht so einfach, wie man gedacht hat. Darüber hinaus, wird der gute Benjo auch noch entführt und natürlich möchte man kein Lösegeld, sondern dieses mystische Etwas haben.

Amon ist auf seiner Rettungsmission natürlich natürlich nicht auf sich alleine gestellt. Begleitet wird er von einem Zauberlehrlingshasenschweinchen namens Gnart, später auch von der rothaarigen Olia und weiteren Charakteren, mit ihren jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten, die eine Rollenspiel-Party erst die richtige Würze verleihen.

hauptsächlich? – Neben der Story von Amon, gibt es noch eine kleinere Geschichte, in der man in die Rolle der Ive schlüpft. Sie ist die Tochter eines großen Luftschiff-Generals, die gerne in die Fußstapfen ihres Vaters treten möchte. Ganz so einfach ist das freilich nicht. Und… der ein oder andere wird es schon erwarten haben… Irgendwann treffen sich die Erzählpfade von Ive und Amon.

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Spaß in Runden

Wie viele klassische Rollenspiele, bedient sich auch Earthlock: Festival of Magic, wie bereits kurz erwähnt, der rundenbasierten Spielmechanik, allerdings aufgepeppt mit ein paar Feinheiten. So bietet das Kampfsystem “Stances” an. Jeder Charakter kann 2 verschiedene Grundstellungen einnehmen, mit deren jeweiligen ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Angriffsstärken, die taktisch eingesetzt werden wollen. So kann Amon in der Grundeinstellung zum Beispiel nur mit dem Dolch zustechen, oder die Gegner bestehlen (was soll ein Dieb schon anderes tun), während er in der 2. Kampfeinstellung zu seiner Muskete greifen kann, mit der er verheerenden Schaden anrichtet… sofern er natürlich genügend und entsprechend Munition dabei hat.

Weiterhin gibt es das “Bond”-System, mit dem man 2 Charaktere aneinander binden kann. Hiermit lassen sich passive Buffs freischalten, die im Kampf (denken wir hier zum Beispiel an Gruppenheilung) ziemlich nützlich sein können. Des weiteren gibt es auch zusätzliche aktive Kampfvorteile, allerdings muss hierzu erst der “Bond”-Balken aufgeladen werden. Hat man genügend Energie gesammelt, lässt sich eine dritte Kampfeinstellung (oder Stance) freischalten, die die Kampfkraft der vorhandenen Skills um einiges erhöht. Je nachdem welche Partnergruppierungen erstellt werden, gibt es freilich auch unterschiedliche Buffs. Wenn man alles richtig macht, eine feine Sache bei härteren Kämpfen und eine hübsche, strategische Kampferweiterung.

Wie in jedem Rollenspiel, darf man in Earthlock: Festival of Magic freilich auch seinen Charakter hochleveln und Talente verteilen. Die verschiedenen Talent-Slots, werden im Spiel durch ein 2D-Gitter dargestellt, in dem man die diversen Skills in Form von Spielkarten verteilen und aufwerten kann.

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Weltenwanderer

Manchmal kommt es vor, dass man Null Plan hat, wohin man als nächstes laufen soll. Hierzu ein kleiner Tipp: Man sollte bei den Dialogen doch ab und zu aufpassen und mitlesen (LESEN… eine Sprachausgabe ist nicht vorhanden), damit man nicht wie ein blöder über die Map läuft, nur um nach dem nächsten Story-Pfad zu suchen.

Zum Glück muss man aber sagen, dass die verschiedenen Orte auf der Map (die man übrigens nicht parallel zum Spielgeschehen zuschalten kann) ziemlich nahe beieinander liegen und doch relativ schnell zu Fuß erreichbar sind und zusätzlich gibt es noch teils großzügig verteilte Teleportationspunkte. Ein wenig seltener sind Speicherpunkte platziert, an denen man das Spiel … nun… speichern kann. Mangels einer Automatik-Funktion eine blöde Sache manchmal.

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Grafik und so

Eins vorweg: Earthlock: Festival of Magic ist kein Multimillionengeldeinheitendingsbums, hinter dem irgendein Publisher mit der Peitsche steht, um das letzte aus den geschundenen Entwicklern herauszuholen. Snowcastle Games war höchst zufrieden, als 2014 das 150000 USD Ziel geknackt wurde. Ein kleines Team und ein ambitioniertes Projekt also.

Dennoch hat man sich für die Grafik enorm Mühe gegeben: Hübsch gemalte Hintergründe und ziemlich flüssig animierte Charaktere. Klar, kein Grafikfeuerwerk, aber immerhin noch eine ziemliche Augenweide, die man aus der Unity-Engine heraus gezaubert hat, auch wenn manchmal die 3D Objekte sich nicht so wirklich mit den 2D Hintergründen “einheitlich vermischen” wollen. Ich weiß auch nicht, ob es Absicht war, aber irgendwie fühlte ich mich an alte PS2 Zeiten erinnert… nur eben ein wenig “schärfer und hübscher” und mit einer stabilen Framerate.

Natürlich gibt’s auch was auf die Ohren und mit Eiko Ishiwata hat man nicht unbedingt einen Unbekannten Helfer ergattern können, doch so stilvoll der Soundtrack auch anfangs klingen mag, so schnell verschwindet er im allgemeinen Rauschen… wie ein beinahe unscheinbares, generisches Rollenspiel-Geklimper. Die sonstigen Geräusche sind ok, wie erwähnt fehlt die Sprachausgabe. Da hätte man vielleicht mehr rausholen können, wenn das Budget vielleicht etwas größer gewesen wäre.

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Und sonst so?

Auch wenn sich Earthlock: Festival of Magic nicht so ganz rund anfühlt, wie die großen Genre-Vertreter, oder die guten alten Klassiker (hätten die Entwickler doch nur ein wenig mehr Augenmerk auf die Benutzerführung geworfen…), kann man doch viele, angenehme Stunden mit dem Spiel verbringen. Die Story ist gut durchdacht und man merkt die dahinterliegende Kreativität und Ambitionen der Entwickler, sind auch die guten Grundprinzipen der Klassiker vorhanden, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas, damit Earthlock: Festival of Magic länger in unseren Hirnen haften bleibt.

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Earthlock: Festival of Magic erscheint demnächst für die PS4.

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