Am letzten Wochenende hatte ich die Gelegenheit am Schopfe gepackt und die „The Crew Beta“ gezockt. Das Angebote der Rennspiele sind auf der PS4 noch sehr übersichtlich und so freut man sich im Prinzip auf jeden Titel, der verfügbar ist… sofern man Fan des Genre ist freilich.
Ubisoft verspricht mit dem Titel allerhand Action, eine packende Story und die Möglichkeit, Den ganzen Spaß auch online mit seinen Freunden zu teilen. Faktisch soll man quasi „nie alleine“ spielen und so warten eine Vielzahl an Herausforderungen und Rennveranstaltungen auf dien Spieler, in denen man zeigen kann, wo der Hammer hängt. Die Besonderheit an The Crew ist, dass man hier nicht auf ein paar Rennstrecken beschränkt ist. Man hat quasi fast die ganze USA ins Spiel gepackt und so ist es möglich. von Küste zu Küste zu fahren… an EINEM Stück. Klingt gut. Auf dem Papier.
Nun, um das Spiel ein wenig spannender zu gestalten, hat man (wie oben schon gesagt) ein wenig Story miteingebaut, damit auch Singleplayerzocker auf ihre Kosten kommen. Als ehemaliges Gang-Mitglied, erhält der Hauptdarsteller seine Haftstrafe erlassen… allerdings nur, wenn er sich zu bereit erklärt, als „Undercover Agent“ sich der ehemaligen Gang anzuschließen, um diese von innen heraus zu zerstören und alle Verantwortlichen an den Pranger zu stellen. Zusätzlich darf er sich so am Oberhonschu der Gang rächen, der für den Tod des Bruders unseres Hauptdarstellers verantwortlich ist. Eine logisch klingende Story, die Hollywood nicht schlechter schreiben könnte.
Ganz schwach meldet sich mein Erinnerungsvermögen und macht mich darauf aufmerksam, dass das nicht all zu neu ist. ab es damals nicht eine Serie, die ähnliche Aspekte (storytechnisch) enthielt? Und war diese Serie nicht ebenfalls von Ubisoft? Richtig! DRIVER! SO schlecht waren die ersten Teile der Serie ja nicht und ich hab sie gerne auf der PS1 gezockt. Was kann also schon schief gehen?
The Crew ist ein erster Linie ein Rennspiel, wenn auch Arcade-lastig wie Ubisoft betont. DriveClub ist auch eher Arcade als Simulation und die Fahrzeuge lassen sich hier allesamt wunderbar steuern… verfügen sogar über je unterschiedliche Fahrverhalten. Und bei The Crew?
Das Fahrverhalten von den alten Driver Spielen war jetzt nicht immer wirklich optimal. Es fühlte sich immer so an, als hätte man einen Panzer auf Rollerblades gepackt und die Straßen schön mit Seifenlauge eingeschmiert. Und bei The Crew ist dieses Gefühl immer noch das alte, teilweise aber sogar schlimmer! Der ärgste Gegner in dem Rennspiel sind nicht etwa mögliche Online-Gegner, oder die KI. Ständig kämpft man gegen das eigene Fahrzeug, das (wenn es könnte) einen alle Augenblicke umbringen möchte. Schnelle Kurvenfahrten? Wenn man gegen eine Mauer fährt und diese als „Leitwerk“ benutzt, ja. Gegnerische Fahrzeuge lassen sich zudem auch gerne als Bremsklotz verwenden. Wenn das also die Definition von „Arcade“ sein soll…bitte. Aber so wirklich Spaß macht es nicht wirklich, wenn man so wenig Kontrolle über ein Fahrzeug hat. Und dabei spielt es absolut keine Rolle, in welches Fahrzeug man steigt. Die in der Beta verfügbaren Fahrzeuge waren zwar alle unterschiedlich teuer und verfügten alle über theoretisch unterschiedliche Fahrverhalten… praktisch fuhr sich eins wie das andere… schlecht.
Fährt man zu „auffällig“, ruft das schon mal die Polizei auf den Plan. Bei relativ einfachen Vergehen, ist die Lust der Gesetzeshüter einen in Gewahrsam zu nehmen noch relativ gering. Schafft man es aber, die Fahndungsliste weiter nach oben zu klettern, wird es zunehmen schwieriger zu entkommen. Sieht man vor sich eine Straßenblockade, sollte man lieber nicht versuchen mit Vollgas durchzupreschen. Es hätte in etwa den selben Effekt, als würde man gegen eine Mauer fahren. Besser ist es, wenn man einen Bogen aussen herum fährt. Allerdings spielt dann das Fahrverhalten der Fahrzeuge wieder seine fiesen Tricks. Dank des Gummibandeffekts, klebt einem die Polizei im Nacken, wie Kaugummi im Haar. Um hier dennoch aus der Situation zu entkommen, empfiehlt es sich, einen Abstecher ins Offroad-Gehege zu machen. Die offene Spielwelt von The Crew lässt dies jederzeit zu, was schon ein wenig großartig ist, wenn man nicht bei der kleinsten Berührung des Fahrbahnrands zurückgeschleudert wird, wie eine Pinballkugel. Hierfür gibt’s nen Pluspunkt!
Was bei The Crew allerdings nie aufkam, war ein „Gefühl von Geschwindigkeit“. Egal wie schnell man fuhr, fühlte es sich stets an, als sei man mit angezogener Handbremse unterwegs.
Warum eine PS3 Version aus technischen Gründen nicht möglich ist, erschließt sich einem bei der Beta nicht so ganz. So wirklich „NextGen“ sieht das Ganze nun nicht wirklich aus. Gut, es gibt eine große, offene Spielwelt, die allerdings nicht wirklich an allen Enden und Ecken glänzt (siehe Gebäude, Landschaften, Lichteffekte… alles eben, was augenschmeichelnd wäre.)
Jetzt könnte man sagen, dass das ja alles nicht so schlimm ist, handelte es sich hierbei doch um eine Beta. Überdenkt man, dass das Spiel eigentlich schon hätte erhältlich sein müssen, wenn man sich nicht dazu entschlossen hätte, den Release kurzer Hand nach hinten zu verlegen, dann erhält man den Eindruck, dass sich da nicht mehr viel ändern wird. Das Einzige, was ich als „Beta Problem“ gelten lasse, waren die wackligen Server-Verbindungen. Koops waren nicht wirklich verfügbar und im Prinzip war man entgegen allen Versprechungen doch wieder stets allein auf den Straßen der USA unterwegs. Was das Handling betrifft (und die grafische Präsentation), so erwarte ich keine Verbesserung bis zum Release.
Es lässt einem das Gefühl auch nicht los, dass The Crew vermeintlich als weiterer Driver Titel veröffentlicht werden sollte. Dann erinnerte man sich vielleicht bei Ubisoft, wie ausgelutscht die Driver Serie war und benannte das Spiel einfach um, was aber nichts daran ändert, dass es trotzdem noch ein ausgelutschter Driver Titel ist
Ich hatte auch die möglichkeit die Beta anzuzocken und muß kurz und knapp sagen, grauenhaft.
Die Steurung als Arcade zu bezeichnen ist schon fast ne frechheit, krankheit trifft´s da eher.
Muß sagen das mich das sehr enttäuscht hat da mich die Idee vom Game absolut infiziert hatte (CanonBall rennen zuhause von der Couch wie geil), aber schlußendlich wirds woll doch in die Kategorie Blender eingestuft.
Eigentlich sehr schade den grade bei so neuen Ideen wie auch z.b. bei Watchdogs bin ich immer wie ein klein Kind (haben will) aber nochmal einen Blindkauf wie bei Watchdogs wirds bei mir nicht mehr geben. Ein bisschen mehr feinschliff (ja ich weiß game is noch nicht draußen, aber da Ubisoft hinter dem Game steht hab ich da auch keine Hoffnung mehr) hätte das Game zu einem gern gesehenen Überbrückungstitel bis zu Project Cars machen können.
Aber so, ohne mich.
Ich habe ebenfalls einen Beta-Key bekommen und voller Vorfreude lud ich mir die Demo herunter. Was die Steuerung angeht, habt Ihr recht. Die ist gewöhnungsbedürftig und sollte nachgebessert werden. Allerdings habe ich ein wenig in den Steuerungsoptionen herumgewerkelt. Dadurch wurde es besser, aber immer noch nicht richtig gut. Hilfreich wäre hier gewesen, wenn hier Kurzbeschreibungen gestanden hätten, was die einzelnen Regler bewirken. Ausserdem kommt es auch darauf an, welches Auto man steuert. Ich habe bspw. Probefahrten mit dem Focus und dem Nissan Skyline gemacht. Die fuhren sich weitaus gutmütiger, als die V8-Schleudern. Trotzalledem sollten hier die Entwickler noch unbedingt nachbessern.
Ansonsten bin ich sehr begeistert von dem Spiel. Zu meiner Frau meinte ich, dass das Spiel wie ein interaktiver Reiseführer für die USA ist. 😀
Ich habe mehrere Städte besucht (L.A., L.V., Miami usw.); in Detroit, Chicago und N.Y. war man ja „gezwungenermaßen“ der Story wegen unterwegs. Sicherlich, wir haben es hier nicht unbedingt mit einer Hochglanz-Optik zu tun, allerdings finde ich das Gesamtbild sehr gelungen. Idyllische Sonnenauf- und -untergänge, herrlich Panoramen, die ganzen Sehenswürdigkeiten (ich war bspw. am Mount Rushmore, den Niagarafällen usw.). Das wirkt alles ziemlich cool. In L.V. habe ich sogar unser Hotel wiedergefunden, in welchem wir vor 6 Jahren untergebracht waren. Apropos L.V.: Komisch, dass die Hotels hier alle abgeänderte Namen haben. Gab´s dafür keine Lizenz?
Die Größe der Karte ist natürlich beeindruckend. Ich hab mir mal den Spass gemacht und bin von einem Zipfel der Karte zum anderen gefahren. Ok, die äußersten Ecken waren es nicht. Bin von den Niagarafällen nach L.A. gefahren. Das Navi zeigte 129 km an und ich habe dafür 57 Minuten benötigt, obwohl der Großteil der Strecke über Highways und Interstates führte und ich dort weit über 200 km/h fuhr.
Die Story finde ich für „solch“ einen Titel absolut ok. Die Sequenzen sind schick, die Sprecher gut besetzt und glaubhaft. Vom Gehalt her: mein Gott, was soll man auch groß an Story in solch einen Racer reinpacken… 😉
Nun denn, ich bin gespannt, ob sich bis zum Release noch was an der Steuerung tut. Es wäre wünschenswert. Und wenn die Entwickler noch am Schrauben sind, sollten sie sich gleich nochmal die Motorensounds vorknöpfen. Die klingen zwar alle echt, allerdings etwas „dünn“. Wenn ich in nem V8 sitze, dann möchte ich ihn auch brüllen hören…