Doki-Doki Universe

Es ist wirklich lange her, dass ich ein Spiel so lange am Stück gespielt hab. Doki-Doki Universe gehört dabei zu den Titeln, die nicht mit mordsmäßig aufwändigen Grafiken, oder knallharter, packender Action brillieren. Das „Spiel“ ist eher eine kleine Reise in die Psychologie und Soziologie.

Doki-Doki Universe erzählt die rührselige Geschichte eines kleinen Roboters namens QT377665 (oder kurz QT3), der auf einem einsamen Asteroiden zurückgelassen worden ist. 32 Jahre wartete er dort darauf, dass ihn seine Menschen-Familie wieder abholt. Was leider nie geschah. Der kleine Roboter soll angeblich zu wenig „Menschlichkeit“ besitzen und wurde deshalb ausgemustert. Doch man hat erbarmen, oder zumindest ein kleines ausserirdischen Wesen, Alien Jeff ist sein Name, hat zumindest Mitleid mit QT3. Der kleine Roboter soll auf eine Reise durch’s Universum geschickt werden, wo er auf den zahlreichen Planeten auf die unterschiedlichsten Lebensformen, mit ebenso unterschiedlichen und zahlreichen Alltagsproblemen trifft: Unsicherheit, Neid, die Suche nach Glück, Eifersucht, Geltungssucht…

QT3 for the rescue! Schnell noch das Flugschwein gesattelt und ab die Post!

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Die Reise ins Ich
Das Genre von Doki-Doki Universe zu erklären, ist nicht gerade einfach. Es mag zwar ein Adventure sein, aber im Prinzip ist es auch ein spielbarer „Persönlichkeitstest“, mit „pseudo-moralischen“ Entscheidungsfragen, die mehr oder weniger (eher weniger) wissenschaftlich auf die eigene Psyche eingehen. Verpackt wird dies alles mit einer Grafik, die so unheimlich knuffig ist, obwohl sie eher der naiven Kunst gleicht, die auch ein 4 jähriges Kind hätte auf Papier bringen können, aber schon in den rudimentären Grafiken steckt so viel Ausdruck und Lebendigkeit drin, was so kaum ein Übergrafikaugenzauberfirlefanzspiel schafft.

So weit, so gut…
Landet man auf einem fremden Planeten, erhält man kurz von „Alien Jeff“ eine kurze Einleitung über die bestehende Problematik, um die sich QT3 kümmern muss. Die dortige Bevölkerung wartet hierzu mit diversen Quests, die es gilt zu erfüllen. Meist erreicht man dies durch einfaches zuhören und durch das gewinnen von Vertrauen und Freundschaft. Dies wiederum erreicht man durch das Erfüllen der spezifischen Wünsche der Lebewesen. So wünscht sich Person A etwa ein großes, gelbes Häschen, ein kleiner Schneemann wünscht sich etwas, damit er nicht immer frieren muss, eine Vogelscheue wünscht sich eine Party für ein Kücken… undsoweiterundsofort…

Die zu verschenken Items hat man natürlich nicht sofort in der Tasche. Entweder verdient man sich diese durch das Erfüllen von Quests und sucht den Planeten nach kleinen Geschenken ab, die sich hinter Bäumen, Gebäuden und sonstigen Deko-Kram verstecken können.

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Hat man einen Planet von all seinen Problemen befreit, erscheint abermals der gute Alien Jeff und fragt „nach der Moral von der Geschichte“, denn schließlich möchte er sicherstellen, dass QT3 was dabei gelernt hat. Was man dabei immer feststellen muss ist, dass sie die Probleme der Leute eigentlich ganz einfach in lösen lassen, sie es aber selbst nicht schaffen, denn anstatt sich den Problemen zu stellen, weil man vielleicht Vorurteile hat, kommt es zu unausgesprochenen Konflikten. Dabei liegt die Lösung meist so nah, würde man nur ein klärendes Wort sprechen. Doch man kennt das ja: Entweder traut man sich nicht, weil man befürchtet, der andere würde einem den Kopf abbeißen, oder man bleibt stur auf seiner Meinung sitzen, wobei es nicht schaden würde, mal die Sicht aus den Augen der Anderen zu sehen.

…aber was macht man nicht alles, um wieder mit seiner einstigen Familie vereint zu werden?

Ein Spiel, oder kein Spiel, das ist hier die Frage
Es ist schwer eine direkte Empfehlung für Doki-Doki Universe auszusprechen. Wenn ihr Spiele mögt, die keinen direkten Regeln folgen, dann seid ihr hier richtig. Ihr wollt ein wenig abschalten und euch einer kleinen, putzigen Geschichte, mit ebenso putzigen Gestalten hingeben, dann holt euch Doki-Doki Universe. Wenn ihr Psychoquizze aus der Cosmopolitan doof findet, dann solltet ihr vielleicht doch eher Killzone spielen.

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